II. Verbot und Einstellung. 1933 - 1945


NR. 11, 17.03.1933
Zensurierte Ausgabe der BF
Bereits das Jahr 1933 ist gekennzeichnet durch häufiges Wechseln der verantwortlichen Redakteure. Der Druck wird nach Wien zurück verlegt und das Blatt mehrmals konfisziert. So auch am 17. März 1933. Die Staatsanwaltschaft konfisziert die Burgenländische Freiheit nach § 300 aufgrund des Leitartikels ‚Seid bereit!’ wegen Aufwiegelung. Ab April wird die Burgenländische Freiheit unter Vorzensur gestellt.

Trotz verschiedener Konfiskationen erscheint sie bis Februar 1934. Die Zeitungsartikel beschäftigen sich durchgehend mit sozialrevolutionären Themen. So ist etwa in der „Neujahrsbotschaft der Partei“ am 5. Februar 1934 zu lesen: ...„wenn der Kapitalismus fällt, kann nur der Sozialismus sein Erbe sein.“ Weiters ist vom „beginnenden Jahr der Entscheidung“ die Rede – wie diese Entscheidung herbeigeführt werden soll, bleibt aufgrund eines konfiszierten Absatzes unklar.

1934 wird in ganz Österreich mit dem Verbot der Sozialdemokratie auch ihre Parteipresse verboten. Dennoch erscheint eine Nummer 1 der „Burgenländischen Freiheit, Sozialistisches Organ für das Burgenland“.

Sie wird illegal in Bratislava gedruckt. Eine Ausgabe dieser Nummer wird am 23. August 1934 in der Nähe der Zuckerfabrik in Hirm durch das örtliche Gendarmeriepostenkommando sichergestellt.

Die Zeitung enthält jedoch kein Impressum und besteht lediglich aus vier Druckseiten. Eine Nummer 2 erscheint einige Monate später, am 2. Oktober 1934; eine letzte Nummer im Februar 1935.

BF – Ein Stück Burgenland

  • I. Gründung einer burgenländischen Zeitung

    1921 - 1932:
    Bereits mit der Konstituierung der SPÖ im Burgenland wird die Gründung einer eigenen Zeitung diskutiert. Die erste Nummer der Burgenländischen Freiheit erscheint am 19. November 1921. Sitz der Redaktion: Bad Sauerbrunn.

  • II. Verbot und Einstellung

    1933-1945:
    Ab 1933 wechseln häufig die verantwortlichen Redakteure. Der BF-Druck findet wieder in Wien statt, die Burgenländische Freiheit wird mehrfach konfisziert und unter Vorzensur gestellt, das Blatt erscheint mit weißen Flecken vor allem in den politischen Leitartikeln. 1934 wird es schließlich, gleichzeitig mit der Sozialdemokratischen Partei, ganz verboten.

  • III. Der Neuanfang nach dem II. Weltkrieg

    1946-1960:
    Nach einer 11-jährigen Unterbrechung erscheint die Burgenländische Freiheit erstmals wieder am 21. Februar 1946. 1947 übernimmt der aus der Emigration heimgekehrte Albin Dostal die Redaktion. Die Bodenreform ist ein Hauptthema des Blattes.

  • IV. Zeit der Reformen

    1961-2006:
    Am 10. Februar 1967 erscheint zum ersten Mal die „Neue Burgenländische Freiheit“, die ab diesem Zeitpunkt unter BF firmiert. Mit der Umstellung auf das Kleinformat und dem Ausbau der Sportberichterstattung beginnt eine burgenländische Erfolgsgeschichte.

  • V. BF wird Burgenland Freizeit

    2007-2009:
    Mit dem Verschwinden der Parteipresse aus der österreichischen Medienlandschaft steigt auch der Druck auf die BF. Nach dem Verkauf der BF an die Leykam Medien AG wird aus der Parteizeitung BF im Jahr 2007 die parteiunabhängige Burgenland Freizeit.